Pastrami in der Schwangerschaft: Ist das erlaubt?

von wunderbar4457
Pastrami

Für jede Frau ist die Schwangerschaft eine sehr besondere Zeit, und zwar gleich aus mehreren Gründen. Einer davon ist die Tatsache, dass sich die werdende Mutter darüber bewusst wird, dass sie nun die Verantwortung für ein anderes, werdendes Leben übernimmt, was ihr Verhalten insbesondere mit Blick auf ihre Ernährung massiv tangiert. Eine beliebte Delikatesse, die diesbezüglich immer wieder Fragen aufwirft, ist Pastrami.

Pastrami in der Schwangerschaft essen: Was ist das eigentlich genau?

Die Rede ist von einem gut gewürzten, geräucherten Fleisch, das in vielen Rezepten, so auch in Sandwiches, zur Verwendung kommt. Aber ist eine solche genussvolle Ernährungsweise auch dem heranwachsenden Fötus zuträglich? Pastrami ist ein traditionelles jüdisches Gericht, das geradezu weltweit sehr populär ist. Es besteht vornehmlich aus Rindfleisch, kann aber auch Pute oder Lamm enthalten.

Das Fleisch wird zunächst gepökelt, dann mit Gewürzen eingerieben und schließlich geräuchert und gekocht. So erhält es seinen typischen Geschmack und seine besondere Textur. Pastrami wird meistens sehr dünn geschnitten, um es in Sandwiches zu legen oder Salate mit den Fleischstreifen zu verfeinern. Es wird aber auch warm oder als Beilage serviert.

Potenzielle Risiken von Pastrami während der Schwangerschaft

Schwangere Frauen sollten sich vor dem Verzehr von Pastrami über die folgenden potenziellen Risiken bewusst sein:

  • Listerien: Wenn Pastrami nicht ausreichend erhitzt beziehungsweise gekocht wurde, besteht ein gewisses Risiko einer Listerien-Infektion. Die Bakterienart Listeria monocytogenes wurde immer wieder in nicht ausreichend erhitztem Fleisch sowie in vielen verarbeiteten Lebensmitteln nachgewiesen. Während der Schwangerschaft kann eine Infektion mit Listerien schwerwiegende Folgen für das ungeborene Baby haben. Es kann zum Beispiel zu einer Früh- oder Fehlgeburt kommen oder das Baby weist ein signifikant zu niedriges Geburtsgewicht auf.
  • Nitratbelastung: Pastrami wird oftmals mit Nitraten oder Nitriten behandelt, damit es eine ansprechende rosa Färbung annimmt und seinen charakteristischen Geschmack bekommt. Nitrate stehen im Verdacht, maßgeblich an der Entstehung bestimmter Krebsarten beteiligt zu sein. Seine zellschädigende Wirkung kann sich auf den wachsenden Fötus fatal auswirken.
  • Hoher Natriumgehalt: Dieser ergibt sich zwangsläufig aus dem vorgeschalteten Pökelvorgang. Eine erhöhte Aufnahme von Natrium während der Schwangerschaft birgt das Risiko der Entwicklung von Bluthochdruck und einer Störung der Funktion der Nieren, die ja auch für die Reinigung der Plazenta zuständig sind.
Pastrami auf Holzbrett mit frischem Rosmarin

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Gibt es darüber hinaus auch positive Aspekte für den Verzehr?

In der Tat hat Pastrami Vorteile aufzuweisen, die durchaus für dessen Konsum während einer Schwangerschaft sprechen. Ganz allgemein gilt aber immer, dass gerade schwangere Frauen stets den Rat ihres Arztes oder ihrer Ärztin einholen sollten, bevor sie bestimmte Lebensmittel oder Ernährungsweisen in Betracht ziehen. Gesundheitlich positive Auswirkungen von Pastrami im Kontext einer Schwangerschaft können mit den folgenden Aspekten in Verbindung stehen:

  • Gute Proteinquelle
    Tatsächlich ist Pastrami reich an Proteinen, die für das Wachstum und die Entwicklung des Fötus wichtig sind. Protein ist ein ganz entscheidender Nährstoff, der die Bildung von Gewebe und der Organe des Fötus unterstützt.
  • Gute Eisenquelle
    Das für Pastrami verwendete Fleisch enthält Eisen, ein essenzielles Mineral für die Blutbildung und Sauerstoffversorgung von Mutter und Kind. Eisenmangel ist leider ein Phänomen, das während der Schwangerschaft häufig vorkommt und in schweren Fällen zu Anämie führen kann. Daher ist eine gute Versorgung der Mutter mit Eisen ein wichtiges Unterfangen.

In der Medizin herrscht die Meinung vor, während der Schwangerschaft vorsichtig mit gepökeltem oder geräuchertem Fleisch umzugehen, um eben die Gefahr einer Lebensmittelinfektion abzuwenden. Daher sind schwangere Frauen gut beraten, sich mit den Richtlinien für den Verzehr bestimmter Lebensmittel näher zu beschäftigen. Geeignete Quellen dafür sind zum Beispiel Nationale Gesundheitsbehörden wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Deutschland, das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) in der Schweiz oder das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) in Österreich.

Fazit und wichtige Hinweise

Individuelle Empfehlungen unter Berücksichtigung des Gesundheitszustandes der Patientin erteilen Frauenärzte oder Gynäkologen. Darüber hinaus gibt es kompetente Ernährungsberater/innen, die alle Fragen zur Ernährung während der Schwangerschaft beantworten können und auch diese spezielle Sorge um Pastrami kennen. Abschließend sei auch noch auf die diesbezügliche Kompetenz der Weltgesundheitsorganisation (WHO), des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE) und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) hingewiesen.

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