Die Gesundheit unserer Kinder liegt uns am Herzen und es ist wichtig, zu wissen, wann ein Besuch beim Kinderarzt angebracht ist. Während es normal ist, dass kleine Kinder gelegentlich Fieber, Husten oder Schnupfen haben, können bestimmte Symptome auf ernsthafte Erkrankungen hinweisen. In solchen Fällen ist es ratsam, eine ärztliche Abklärung vorzunehmen. Doch wann muss man zum Arzt und wann kann man sich allein um den kleinen Patienten kümmern und diesen mit Hausmitteln und Medikamenten aus der Apotheke versorgen? Welche Symptome sollten näher untersucht werden?
Kinder sind häufiger krank
Säuglinge und Kinder sind anfällig für zahlreiche Krankheitserreger und dementsprechend häufig krank. Ihr Immunsystem muss erst lernen, die Bakterien und Viren abzuwehren. Rund 13 Atemwegsinfekte können Kita-Kinder pro Jahr durchmachen. Oft stecken sich Kinder in der Kita, im Kindergarten oder der Schule gegenseitig an und so fällt eines nach dem nächsten aus.
Bei Erwachsenen sind es zum Vergleich in einer Zeitspanne von zwölf Monaten hingegen nur etwa fünf Infekte. Eine häufige Frequenz von Erkältungen ist bei Kindern also normal und erst einmal kein Grund zur Sorge. Zahlreiche Infekte lassen sich gut zu Hause auskurieren. Bei Auftreten von bestimmten Symptomen ist allerdings Vorsicht geboten. Sie können auf eine ernsthafte Erkrankung wie zum Beispiel eine Lungenentzündung, Masern, Röteln oder Mumps hinweisen. Eltern sollten erste Anzeichen ernst nehmen und einen Arzt hinzuziehen.
Warnzeichen Fieber – wann wird es gefährlich
Ein häufiges Krankheitssymptom ist Fieber. Steigt die Temperatur auf 38 Grad, ist sie zu hoch und man sollte dies näher beobachten. Grundsätzlich handelt es sich um eine normale Reaktion. Denn der Körper erhitzt sich, damit das Immunsystem besser arbeiten kann. Hält das Fieber jedoch zu lange an, sollten Eltern mit ihrem Kind einen Arzt aufsuchen. Bei Säuglingen und Kleinkindern unter zwei Jahren ist das schon nach mehr als einem Tag notwendig. Hält das Fieber bei älteren Kindern länger als drei Tage an, ist spätestens dann der Besuch beim Kinderarzt angesagt.
Auch Fieber, das in Schüben wiederkehrt oder weiter ansteigt, ist ein ausreichender Grund, um sich medizinische Unterstützung zu holen. Das Gleiche gilt, wenn die erhöhte Körpertemperatur mit einem der folgenden Warnzeichen einhergeht:
- Durchfall
- Erbrechen
- Bauchschmerzen
- Hautausschlag
Achtung: Bei einer Temperatur von 41,5 °C besteht Lebensgefahr. Eltern sollten sofort eine Notfallambulanz aufsuchen oder die Notrufnummer 112 wählen. Auch bei einem erstmalig auftretenden Fieberkrampf ist der Notarzt der erste Ansprechpartner.
Diese Warnzeichen sollten Eltern ebenfalls kennen
Nicht nur Fieber kann auf eine ernsthafte Erkrankung oder auf einen bedrohlichen Allgemeinzustand hinweisen. Eltern sollten außerdem bei den folgenden Symptomen mit einem Kinder- und Jugendarzt Kontakt aufnehmen:
- Starke Halsschmerzen und eitrige Punkte auf den Mandeln
- Atembeschwerden verschiedener Art (zum Beispiel schnelles und flaches Atmen oder Schmerzen beim Atmen)
- Schmerzhafter Husten
- Plötzlicher, bellender Husten
- Lethargisches Verhalten, das über eine infektbedingte Schlappheit und Müdigkeit hinausgeht
- Hautausschlag oder ungewöhnliche Hautfarbe
- Ohrenschmerzen, die länger als zwei Tage anhalten
- Starke Bauchschmerzen
- Wiederholtes Erbrechen
Welche Krankheiten sind für Kinder besonders gefährlich?
Mithilfe eines Symptom-Checks lassen sich für die erste Orientierung mögliche Krankheiten schnell online eingrenzen. Wenn der Verdacht besteht, dass eine der gefährlichen Kinderkrankheiten vorliegt, sollte immer ein Arzt aufgesucht werden. Masern können einen gefährlichen Verlauf nehmen und in einer Gehirnhautentzündung enden. Da sie außerdem sehr ansteckend sind, sollten Eltern sich unbedingt Rat von einem Mediziner holen, um die Eindämmung der Infektion zu gewährleisten. Mumps erfordert ebenfalls ärztliche Unterstützung und kann bei Jungen eine Hodenentzündung und im späteren Leben Unfruchtbarkeit zur Folge haben.
Insbesondere für Säuglinge stellt Keuchhusten ein hohes Risiko dar, da er zum Atemstillstand führen kann. Kinder, die jünger als ein halbes Jahr sind, sollten außerdem bei einer Erkrankung mit Windpocken dem Arzt vorgestellt werden. Bei älteren Kindern ist das meist nur notwendig, wenn der Juckreiz zu stark wird oder sich Entzündungen und eitrige Stellen bilden. Allerdings sollte das Kind zu Hause bleiben, bis alle Windpocken vollständig verkrustet sind.
Kinder vor Erkrankungen schützen
Wie bereits erwähnt, gehören häufige Infekte zur Entwicklung dazu. Dennoch gibt es Möglichkeiten, das Risiko für schwere Erkrankungen zu senken. Zum Beispiel sollten Eltern die Früherkennungsuntersuchungen (U1 bis U9) unbedingt wahrnehmen. Diese umfassen auch eine Impfberatung. Gegen zahlreiche Krankheiten gibt es mittlerweile wirksame Impfstoffe. Dazu gehören auch Masern, Mumps, Röteln oder Windpocken. Durch die Impfung schützen Eltern nicht nur das eigene Kind, sondern auch andere Säuglinge und Kleinkinder. Schwangere Frauen sollten ihr Kind schon im Mutterleib schützen und sich ebenfalls impfen lassen.