Im Grunde ist es unkomplizierter, Wein herzustellen, als Bier zu brauen. Eigentlich muss bei Wein die meiste Zeit der Herstellung nur gewartet werden, während Bier mehrere Fertigungsschritte benötigt. Trotzdem brauten beispielsweise die Menschen des Mittelalters lieber Bier, als Wein zu keltern.
Der Grund dafür lag darin, dass sich Getreide als Grundlage für Bier lagern lässt und damit das Bier das ganze Jahr über zur Verfügung steht. Weintrauben hingegen sind nicht das ganze Jahr verfügbar und aus Wein kann recht schnell untrinkbarer Essig werden. Darum besitzt Wein eine gewisse Exklusivität, die sich jedoch keineswegs immer in einem hohen Preis ausdrücken muss. Wenn der Ertrag aus der Lese stimmt, kann auch sehr guter Wein zu einem überraschend günstigen Preis angeboten werden, wie es etwa Videli.de auf seinen Webseiten im Internet beweist.
Das Internet erweiterte den Horizont des Weinkenners
Sicher ist es für kleinere Weingüter schwierig, ihre Produkte sehr günstig anzubieten. Sie haben den gleichen Aufwand wie große Güter mit entsprechend höherem Ertrag. Doch das Internet erwies sich für alle Keltereien als Glücksfall, denn es eröffnete Vertriebswege, die zuvor nur den ganz Großen der Branche vorbehalten waren und dabei nutzten diese ihre fast schon monopolistische Marktstellung weidlich aus. Weine etwa aus Südafrika, Chile, Kalifornien oder Argentinien wurden oft zu sehr stolzen Preisen angeboten. Die Kalkulation dazu setzte sich zum kleineren Teil aus Anbau, Kelterei und Ausbau zusammen und zum wesentlich größeren Teil aus Frachtkosten, weil die Weine in kleinen Mengen per Flugzeug importiert wurden.
Heute reichen jedem Weinfreund oder jeder Weinfreundin ein paar Klicks im Internet, um nach Weinen von fast jedem Kontinent der Erde zu suchen und diese auch zu finden. Mit dem Internet stieg die Nachfrage nach „exotischen“ Weinen und die Transportwege wurden rationalisiert. In der Folge sanken die Preise für Weine deutlich, ohne dass sich deren Qualität verschlechterte.
Muss günstiger Wein zwangsläufig schlechter als teurer Wein sein?
Dazu gibt es ein klares „Nein“ und das lässt sich auch schlüssig beweisen. Zum einen werden immer wieder Tests von Wein-Profis durchgeführt, die etwa Discounter-Weine mit Produkten aus dem Fachhandel vergleichen oder einfach die Qualität der günstigen Weine beurteilen. Immer wieder zeigt sich, dass es wirklich nicht der Preis ist, der die Qualität eines Weines ausmacht. Zum anderen muss der Prozess der Wein-Herstellung beachtet werden. Dafür bestehen international gültige Standards, die gewährleisten, dass Wein eben nur Wein ist und nicht etwa eine mit Aromen und Zucker im Reaktor gefertigte Brühe. Was guten Wein ausmacht, sind zunächst folgende Faktoren:
- die Lage der Reben
- die Reben selbst
- die klimatischen Verhältnisse
- das jeweilige Mikroklima eines Jahrgangs
- die Bodenzusammensetzung
Verhält sich alles optimal zueinander, stimmen sowohl Qualität als auch Ertrag. Das aber lässt die Schlussfolgerung zu, dass auch kleine Weingüter günstig Wein produzieren können. Eigentlich darf sogar eine gewisse Skepsis angebracht sein, wenn der Preis eines Weines steigt, weil der Ertrag eines Jahres sehr niedrig war. Wenn der Ertrag niedrig war, stimmte etwas nicht in Bezug auf die oben angeführten Faktoren. Das aber bedeutet, die Qualität eines solchen Weines ist nicht besser, sondern schlechter. Warum ist er dann teurer? Das Risiko minderer Qualität sollte eigentlich nicht der oder die Kundin an der Kasse ausgleichen.
Fazit: Der Preis kann in die Irre führen, der Geschmack nicht
Mit teurem Wein ist es nicht selten so wie mit Homöopathie, einzig der Glaube hilft. Der beste Weg zu einem guten Wein, der dem persönlichen Geschmacksempfinden entspricht, ist der des Ausprobierens. Im Internet werden immer günstige Probiersets mit unterschiedlichen Weinen angeboten. Warum damit nicht einmal im Freundeskreis eine Blindverkostung durchführen, völlig unbeeinflusst von Expertenwissen. Jede und jeder Teilnehmer darf dann raten, was die Weine gekostet haben. Der Spaß ist garantiert.