Der Rachenkatarrh: Eine schmerzhafte Angelegenheit

von wunderbar4457
Rachenkatarrh

Der Rachenkatarrh wird im Volksmund eher als Rachenentzündung beschrieben. Der Mediziner nennt ihn eine Pharyngitis. Die kalten Wintermonate sind die Jahreszeit, in der es recht häufig zu einem Rachenkatarrh kommt. Dieser kann ohne weiteren Anlass oder im Laufe einer Erkältungserkrankung auftreten.

Kinder und Jugendliche sind von Rachenentzündungen meist häufiger betroffen. Dass im Zuge einer Pharyngitis auch die Eltern angesteckt werden, ist naheliegend. Ansonsten sind Büroarbeiter, Raucher oder Menschen mit einem gestörten bzw. schwachen Immunsystem besonders häufig von einer Pharyngitis betroffen.

Eine schmerzhafte Rachenentzündung kündigt sich durch den Rachenkatarrh an

Oft beginnt der Rachenkatarrh mit einem anhaltenden Kratzen im Hals. Der Betroffene spürt beim Einatmen, dass im Hals ein unangenehmes Gefühl von Rauheit entstanden ist. Eine Entzündung bahnt sich an. Begleitend können durch den Viren- oder Bakterienbefall Mundtrockenheit und Hustenreiz entstehen. Die akute Rachenentzündung kann schon im frühen Stadium energisch bekämpft werden. Denn schon kurze Zeit später rötet sich die Rachenschleimhaut und schwillt an. Die nun auftretenden Halsschmerzen werden von Heiserkeit und Schluckbeschwerden begleitet. Sofern noch vorhanden, schwellen die Rachenmandeln an. Kinder können durch den Infekt Fieber bekommen. Erwachsene fühlen sich nach durchhusteten Nächten schlapp. Sie melden sich krank.

Rachenschmerzen Halsschmerzen

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Eine Rachenentzündung entsteht zu 60 bis 90 Prozent durch Viren. Diese siedeln sich auf der Schleimhaut an und schädigen sie. Bakterien können zwar auch die Verursacher von Rachenentzündungen sein. Doch meistens treten sie bei einem Rachenkatarrh eher als Begleiterscheinung auf. Die Bakterien können sich auf der bereits vorgeschädigten Schleimhaut ansiedeln. Dadurch verursachen sie eine Infektion. Bei bereits vorgeschädigten Schleimhäuten ist die Neigung für einen Rachenkatarrh besonders groß.

Was begünstigt ihn?

Schleimhäute benötigen eine relative Luftfeuchtigkeit von etwa 80 Prozent. Nicht nur in der Heizperiode liegt die Luftfeuchte in den Wohnräumen meist weit darunter. Das erhöht die Risiken, an einer Pharyngitis zu erkranken. Auch in den Sommermonaten finden sich oft nur Luftfeuchtigkeits-Werte zwischen 30 und 50 Prozent. Die Lufttrockenheit sorgt für eine zunehmende Austrocknung der Schleimhäute. Trockener Hustenreiz zeigt an, dass die Atemluft zu wenig befeuchtet ist. Auch durch eine Klimaanlage können die Atemwege vorgeschädigt werden. Die Anfälligkeit für einen Rachenkatarrh steigt damit an.

Als Risikofaktoren für das Auftreten von Rachenentzündungen gelten:

  • schlechte Raumluftqualität
  • trockene Büro-Luft
  • Luftbelastungen durch Zigarettenrauch
  • die Inhalation von Industrie- und Autoabgasen
  • Reizstoffe, die die Schleimhäute am Arbeitsplatz belasten
  • oder starker Alkoholkonsum

Bei manchen Menschen bessern sich die damit einhergehenden Beschwerden nicht binnen dreier Tage wieder. Treten Husten, Atemnot und übermäßige Schleimbildung auf, ist der Gang zum Arzt ratsam. Auch bei Fieber sollte der Hausarzt aufgesucht werden. Chronische Verläufe sind beim Rachenkatarrh nicht auszuschließen. Wenn die Rachen-Infektion nicht umgehend behandelt und ausgeheilt wird, kommt es zu einer Neuinfektion.

Rachenspray Hals

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Wie behandelt man akute Racheninfekte?

Die Behandlung akuter Rachenkatarrhs empfiehlt sich mittels schmerzstillender Rachensprays, desinfizierender Gurgellösungen und/oder reizmindernder Lutschtabletten. Alternative Behandlungsmethoden wie Halswickel oder homöopathische Präparate haben sich ebenfalls bewährt. Wichtig ist trotz aller Schluckbeschwerden eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Außerdem sollte die Luftfeuchtigkeit im Raum erhöht werden. Die gereizten Atemwege können durch die Inhalation von Salzwasser-Nebel befeuchtet werden. Bei Fieber werden fiebersenkende Zäpfchen, Tabletten oder Tropfen verabreicht. Auch Wadenwickel sind als fiebersenkend bekannt.

Im Handel sind verschiedene Lutschpastillen zu haben. Die akute Rachenentzündung kann mit Emser Pastillen, antibiotisch wirkenden Zutaten, desinfizierenden Zusätzen oder lokalanästhetischen und schmerzlindernden Wirkstoffen vorgenommen werden. Manche Medikamente enthalten neuerdings Hyaluronsäure. Auch damit können Atemwege befeuchtet werden.

Die naturheilkundliche Behandlung des Rachenkatarrhs

Eine sehr wirksame Maßnahme bei einer akuten Rachenentzündung ist es, eine zerdrückte Knoblauchzehe aufs Brot zu legen und mit einer Scheibe Wurst abgedeckt zu verzehren. Danach ist Bettruhe die beste Wahl. Die Gabe dieses natürlichen Antibiotikums kann nächsten Tag gegebenenfalls wiederholt werden. Je früher roher Knoblauch eingesetzt wird, desto eher verabschieden sich die Beschwerden. In der Naturheilkunde gelten ätherische Öle und Pflanzenextrakte als hilfreich bei Rachenkatarrh.

In Form von Lutschbonbons, Hustensäften und Halspastillen werden oft hilfreiche Zutaten wie Eukalyptus-, Pfefferminzöl, Kampfer, Thymian-Öl, Eichenrinden-, Walnussblätter-, Hamamelis-Extrakte sowie Kamillenblüten- oder Myrrhenextrakt genutzt. Die lindernde Wirkung von Gurgellösungen und Rachensprays beruht auf antiseptischen Zusätzen. Diese können pflanzlicher oder chemischer Natur sein.

Naturheilkunde Tee Rachen

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Viele Menschen schwören bei einer Rachenentzündung auf die Homöopathie. Homöopathische Präparate gelten als gut verträglich und nebenwirkungsfrei. Homöopathische Mittel wie Aconitum, Apis, Belladonna, Hepar Sulfuris, Mercurius solubilis oder Phytolocca sollten jedoch nur mit entsprechenden Vorkenntnissen eingesetzt werden. Gleiches gilt für die Behandlung mit dem homöopathischen Antibiotikum Notakehl D6 oder der Cerivikehl Urtinktur. Bei schweren Rachenentzündungen helfen Kombinationen von Bettruhe, pflanzlichen Schleimlösern, rohem Knoblauch, Salbeitee als Gurgellösung und Salzwasser-Inhalationen. Zusätzlich können homöopathische Präparate Linderung verschaffen.

Sinnvoll ist es, homöopathische Arzneimittel von einem ausgebildeten Heilpraktiker oder mit Hilfe eines Buches für die Selbstbehandlung zusammenzustellen. Wenn die Pharyngitis-Symptome sich nach drei, vier Tagen der Selbstbehandlung nicht deutlich bessern, ist der Arztbesuch angeraten. Mit einem nicht auskurierten Rachenkatarrh ist nicht zu spaßen.

Hilfreiche Maßnahmen für das Raumklima

Ausreichende Luftfeuchtigkeit ist das A und O bei einer Rachenentzündung. Die Heizung sollte nicht zu weit aufgedreht werden. Der Raum sollte regelmäßig belüftet und befeuchtet werden. Die Luftfeuchtigkeit kann durch nasse Handtücher, einen elektrischen Luftbefeuchter oder Wasserdampf-Inhalationen erhöht werden. Fruchtsaft sollte wegen seines Säuregehalts gemieden werden. Getrunken wird lediglich Wasser und Kräutertee. Salbeitee wirkt entzündungshemmend. Warme Suppen, Hafer-Porridge mit Milch oder kühlende Joghurt lassen sich leichter schlucken als Brot.

Das Sprechen wird bei einer schweren Rachenentzündung schwer fallen. Es sollte weitgehend gemieden werden, da es schwere Hustenanfälle auslösen kann. Der Hals kann mit einem Schal warmgehalten werden. Bettruhe verhilft dem Organismus, sein Immunsystem hochzufahren und alle anderen Körpersysteme zu entlasten. Vor allem das Verdauungssystem bedarf der Entlastung. Denn hier sitzt der größte Teil des Immunsystems.

Fenster lüften Raumklima Halsschmerzen

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Wenn Rachenkatarrh, dann viel Ruhe

Die Selbstheilungskräfte sollten bei einem Rachenkatarrh nach Möglichkeit gestärkt werden. Drei Tage Bettruhe in einem gut belüfteten Zimmer haben schon so manchen Rachenkatarrh gelindert. Nicht immer ist eine Batterie von pharmazeutischen Medikamenten wie Aspirin, Wick Medinait oder Codein-Hustensaft notwendig. Sinnvoll ist es auch, mit einer Racheninfektion lieber ein paar Tage Zuhause zu bleiben. Niemand hat etwas davon, wenn die halbe Belegschaft ebenfalls krank wird. In Zeiten der Corona-Pandemie sollten wir gelernt haben, mehr Rücksicht auf uns und andere zu nehmen.

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