Mancher Verbraucher hat schon beim Schuhkauf danebengelegen. Fehlkäufe passieren gerne bei Onlinekäufen. Sie passieren aber auch, wenn die falsche Tageszeit zum Schuhkauf genutzt wurde. Alternativ führen unterschiedlich große Füße bei Schuhen zu Passformmängeln.
Warum sind die Schuhe zu groß?
Schuhe sollte man vorzugsweise am späten Nachmittag oder Abend erwerben. Zu beachten ist außerdem, dass Füße im Sommer mehr Platz im Schuh brauchen als im Winter. Die getragenen Strümpfe sollten dem Strumpf-Typus entsprechen, der auch zukünftig in diesem Schuh-Typ getragen werden soll. Wer neue Halbschuhe mit mitteldicken Wollsocken anprobiert, und später dünne Sportsocken darin trägt, begünstigt einen Passformmangel.
Sind die Schuhe plötzlich zu klein, ist guter Rat teuer. Bestenfalls kann der Käufer ein Spray kaufen, dass die zu engen Schuhe etwas weitet. Spätere Fußprobleme sind mit zu kleinen und engen Schuhen vorprogrammiert. Sind die Schuhe hingegen zu groß, kann der Käufer einiges tun. Bei zu groß geratenen Schuhen zwackt zwar nichts. Aber der Fuß findet im Schuh keinen ausreichenden Halt. Die Schuhe schlappen an der Ferse. Bei Schnürschuhen lässt sich die Schnürung anpassen. Gleiches gilt für Klettschuhe. Oft reicht diese Maßnahme jedoch nicht aus. Bei Slippern und Sandalen mit Schnallenverschluss sind Anpassungen Grenzen gesetzt. Wenn kein Umtausch infrage kommt, müssen andere Lösungen gefunden werden. Hier stellen wir einige Lösungsmöglichkeiten vor.
Tipp 1: Anpassung durch Einlagen
Die meisten Schuhe haben heutzutage kein Fußbett mehr. Oft sind die Einlegesohlen verklebt. Falls sie entnehmbar sind, ist es offensichtlich ein hochwertiger Schuh. Wer wegen seiner Fußprobleme orthopädische Einlagen tragen muss, kauft seine Schuhe meist entsprechend größer. Diese Maßnahme lässt sich aber auch umgekehrt nutzen: Zu große Schuhe können durch eine Einlage passend gemacht werden.
Der Sport-Fachhandel, große Schuhhäuser oder bekannte Schuhhersteller wie ECCO und Birkenstock haben verschiedene Einlagen für die Schuhe im Sortiment. Es gibt lederbezogene Einlagen, einfache Schaumpolster-Einlagen, warme Schafwoll-Einlagen, synthetische Sport-Einlagen oder Spezial-Einlagen mit Fußbett. Letztere sind manchmal sogar in mehreren Varianten zu haben. Spezial-Einlagen berücksichtigen die unterschiedliche Höhe des Fußgewölbes und des Spanns. Mit einer Einlage lassen sich zu große Schuhe oft gut anpassen.
Für Sandalen eignen sich dünne Frotteeeinlagen. Für Wanderboots empfehlen sich Einlagen, die den Fuß unterstützen. Zu beachten ist, dass synthetische Einlagen in Kombination mit einem Schuh, der eine Membran enthält, zu Schweißfüßen führen können. Daher sind hier Einlagen mit Lederbezug empfehlenswert. Einlagen können eine Pelotte aufweisen oder auch nicht. Ledereinlagen sind auch in zu großen Pumps empfehlenswert. Hier könnte auch eine Teileinlage für den Vorderfuß oder eine Dreiviertel-Einlage hilfreich sein. Alternativ kann eine einfache Schaumstoff-Einlage den Fuß am Rutschen im Schuh hindern.
Tipp 2: Zu große Schuhe durch Polster ausgleichen
Zu groß geratene Schuhe sind oft nur eine halbe bis volle Schuhgröße zu groß. Oftmals fehlen beim Online-Schuhkauf die Zwischengrößen. Schuhe bestimmter Hersteller fallen mal kleiner, mal größer aus. Es wird immer schwerer, exakt passendes Schuhwerk zu kaufen. Auch die Bewertungen der Käufer sind nicht immer hilfreich. Manche beschreiben einen bestimmten Schuh als zu klein, andere als zu groß. Mit Pech rutscht der Fuß dann im Schuh. Das kann auch der Fall sein, wenn der neue Schuh am Nachmittag gekauft wurde. Die Füße sind bekanntlich nachmittags leicht angeschwollen. Vormittags kann der Schuh folglich zu groß sein.
Im Fall der Fälle können Fersenposter oder Fersenhalter das Verrutschen des Fußes im Schuh verhindern. Jedes gute Schuhgeschäft verkauft solche Polster. Diese sind entweder mit einem Gel oder mit Luft befüllt. Die Polster werden mit Klebepunkten oder Haftstreifen im Schuh befestigt. Fersenpolster verlieren mit der Zeit an Volumen. Sie sollten dann ausgetauscht werden.
Tipp 3: Selfmade-Fersenpolster
Wenn jemand eine preiswerte und simple Alternative zu Schuhpolstern sucht, kann er im Drogeriemarkt fündig werden. Mit Make-up-Schwämmchen kann ein Schuhpolster improvisiert werden. Die Schwämmchen werden mit doppelseitigem Klebeband im Schuh befestigt. Die Make-up-Schwämmchen können sowohl im Fersen-Bereich, als auch in der Schuhspitze eingebracht werden. Dieser Tipp klingt eher nach einer Not- als einer Dauerlösung. Dennoch bedienen sich manche Frauen ihrer – zum Beispiel, weil sie viele Schuhe besitzen. Sie ziehen die zu großen Schuhe folglich nur gelegentlich an.
Tipp 4: Notbehelf ungewöhnlicher Art bei zu großen Schuhen
Viele Frauen haben für solche Probleme eine Trickkiste. Diese schreckt auch vor ungewöhnlichen Lösungen nicht zurück. Die Verwendung von Haarspray ist ein Geheimtipp. Der Einsatz von Haarspray-Haftkraft im Schuh kann jedoch erstaunlich effektiv sein. Bei nur geringfügig zu großen Schuhen kann es hilfreich sein, die Innenseite der Schuhe mit Haarspray zu besprühen. Das unangenehme Hin- und Her-Rutschen in den Schuhen wird dadurch ebenso effektiv verhindert wie die nachfolgende Blasenbildung. Wer gerne barfuß in seinen Schuhen unterwegs ist, sollte jedoch auf diese Maßnahme verzichten. Lösungsmittel und Duftstoffe im Haarspray können über die Haut aufgenommen werden. Es kann zu einer Sensibilisierung auf Duftstoffe und Lösungsmittel kommen. Zudem können sich Gerb- und Farbstoffe aus dem Schuh-Inneren lösen. Eine Allergie ist nicht auszuschließen.
Tipp 5: Die gute alte Watte-Lösung
In den Fünfziger- und Sechzigerjahren kauften Mütter ihren Kindern wegen des Mangels an finanziellen Ressourcen Schuhe auf Zuwachs. Die Schuhe waren oft eine Nummer größer als notwendig. Sie wurden vorne mit Watte ausgestopft. Diese Maßnahme kann auch heute hilfreich sein. Sie verkleinert den Schuh auf angenehme Weise. Es kann allerdings passieren, dass der Nutzer beim Ausziehen der zu großen Schuhe ein Wattebäuschchen an der Socke kleben hat.
Tipp 6: Der Gang zum Schuhmacher
Das Schuhmachergewerbe stirbt zunehmend aus. Nur die Orthopädie-Schuhmacher überleben noch. Sohlen werden bei „Mister Minute“ geklebt. Bei guten Lederschuhen, die zu groß ausfallen, ist jedoch ein versierter Schuhmacher ein Segen. Schuhmacher machen sich eine Erkenntnis zunutze: Befeuchtetes Leder zieht sich nämlich zusammen. Früher wurden Echtlederschuhe nach Schnee- oder Regenkontakt steinhart. Man stopfte sie mit Zeitungspapier aus und ließ sie trocknen. Das Befeuchten von Echtleder zwecks Anpassung zu großer Schuhe sollte dem Fachmann überlassen werden. Die bessere Lösung wäre zwar ein Umtausch. Doch wenn alle anderen Möglichkeiten scheitern, wäre das Befeuchten einen Versuch wert.
Notlösung: Verkauf zu großer Schuhe
Schuhverkäufe sind immer mit Wertverlusten verbunden. Hilft keine der vorgeschlagenen Lösungen, können die zu großen Schuhe bei Ebay verkauft werden. Da sie kaum getragen wurden, kann man als Minimum die Hälfte der Kosten wieder reinholen.