Dunkle Schatten unter den Augen sind zwar nervig, aber für gewöhnlich nicht besorgniserregend. Mit einigen Hausmitteln lassen sich Augenringe meist schnell beseitigen. Rote Augenringe sind für die Betroffenen jedoch oft ein Grund zur Sorge. Sie lassen sich nicht durch Schlafmangel erklären und treten meist unerwartet auf. Können gefährliche Ursachen hinter den roten Augenringen stecken? Ist die Schilddrüse oder eine Corona-Infektion schuld? Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über die Ursachen und Behandlung roter Augenringe!
Wie entstehen Augenringe?
Beim morgendlichen Blick in den Spiegel hat fast jeder schonmal Augenringe entdeckt. Schon zu wenig Flüssigkeit oder zu wenig Schlaf sorgen dafür, dass dunkle Ränder am nächsten Tag die Augen prägen. Oft kommt es zusätzlich zu Schwellungen, wodurch der Blick müde oder krank erscheint. Augenringe sind oft harmlos und können auf eine Hyperpigmentierung oder durchscheinende Blutgefäße zurückgeführt werden. Mögliche Ursachen hierfür sind:
- genetische Veranlagung
- Schlaf-, Flüssigkeits-, & Nährstoffmangel
- Konsum von Alkohol, Nikotin & Drogen
- Hauterkrankungen
- UV-Strahlung
In seltenen Fällen sind Augenringe die Folgen einer Erkrankung wie z.B. Grunderkrankungen der Nieren oder der Schilddrüse. Die Farbe der Augenringe (blau, braun, rot) kann ein Hinweis für die Ursache sein. Wenn Augenringe plötzlich auftreten, nicht von allein verschwinden und mit weiteren Symptomen einhergehen, sollte man einen Arzt aufsuchen, um mögliche Krankheiten als Ursache auszuschließen.
Welche Ursachen haben rote Augenringe?
Während braune oder blaue Augenringe in der Regel harmlos sind, können vor allem hinter roten Augenringen gesundheitliche Probleme stecken.
- Allergien: Fast 30% der deutschen Erwachsenen leiden an mindestens einer allergischen Erkrankung. Bemerkbar macht sich das nicht nur durch Symptome wie Schnupfen und Husten, auch tränende Augen, Juckreiz, Schwellungen und Rötungen können in Folge einer Allergie auftreten. Rote Augenringe sind bei Menschen mit Allergien besonders häufig. Hausstaub-, Pollen- und Tierhaarallergien machen sich am stärksten an den Schleimhäuten der Augen und Nase bemerkbar. Auch allergische Reaktionen auf Kosmetika können rote Augenränder auslösen. Meist sind die Augen selbst gerötet, doch auch die unmittelbare Augenpartie kann starke Rötungen aufweisen. Verstärkt werden diese durch häufiges Reiben der Augen.
- Neurodermitis: Bei Neurodermitis handelt es sich um eine chronische, entzündliche Hauterkrankung. Sie zählt wie auch allergischer Schnupfen zu den sogenannten atopischen Krankheiten. Neurodermitis tritt in Form von Rötungen, trockener Haut, Ausschlag und besonders starkem Juckreiz auf. Oft wird die Neurodermitis durch eine unmittelbare allergische Reaktion stärker und bricht aus. Häufig sind Körperstellen wie Arm- und Kniebeugen oder auch der Nacken von Neurodermitis betroffen. Doch auch das Gesicht kann befallen sein. Besonders unangenehm ist ein Ekzem der Augenlider, das mit einer geschwollenen und geröteten Augenpartie einhergeht. Je nachdem, wie lange der Neurodermitis-Schub dauert, kann die Heilung einige Zeit in Anspruch nehmen. Häufig bleibt auch nach der Abheilung ein rötlich-brauner Rand um die Augen zurück.
- Rote Augenringe bei alten Menschen: Die Haut und die Schleimhäute trocknen im Alter zunehmend aus. Hinzu kommt, dass viele ältere Menschen am Tag nicht genug trinken, wodurch sich die Austrocknung verstärkt. An den Augen macht sich diese Trockenheit schnell bemerkbar. Es kommt zu Juckreiz und Rötungen der Augen. Durch das Reiben entstehen häufig auch rote Augenringe.
- Bindehautentzündung: Typisch für die Konjunktivitis ist die gerötete Bindehaut des Auges. Es kommt zu Rötungen und die Augen verkleben häufig durch die Absonderung von weiß-gelber Flüssigkeit. Besonders, wenn die Bindehautentzündung mit Juckreiz verbunden ist, kann es auch außerhalb des Auges zu Reizungen und Rötungen kommen. Es bilden sich rötliche Augenränder.
Sind rote Augenringe ein Zeichen für eine Fehlfunktion der Schilddrüse?
Beim Thema rote Augenringe stößt man auch auf den Suchbegriff “Schilddrüse”. Deuten rote Augenringe auf eine Fehlfunktion der Schilddrüse hin? Tatsächlich kommt es im Zuge einer Schilddrüsenunterfunktion in den meisten Fällen auch zu einem Eisenmangel. Und dieser ist bekannt dafür, neben Müdigkeit und fahler Haut auch Augenringe zu verursachen. Durch den Mangel an Sauerstoff fließt das Blut langsamer und wird dunkler, wodurch die Gefäße deutlicher durch die dünne Haut der Augenpartie hindurchscheinen.
Auch eine Schilddrüsenüberfunktion kann sich auf die Augen auswirken. Der Entzündungsprozess kann Schwellungen und ein Hervortreten der Augen verursachen. Oft trocknen die Augen aus, wodurch Rötungen im Auge und auch in der Augenpartie auftreten können. Rote Augenringe können demnach auch ein Anzeichen für eine Grunderkrankung der Schilddrüse sein.
Wie hängen rote Augenringe mit Corona zusammen?
Nicht nur der Zusammenhang zwischen Augenringen und der Schilddrüse wird oft hinterfragt. Auch zwischen roten Augenringen und Corona soll es eine Verbindung geben. Während Corona typische Symptome wie Fieber, Husten und Müdigkeit auslöst, gibt es auch viele unspezifische Symptome. Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass sich die Erkrankung auch auf die Augen auswirken kann. Erkennbar ist das an einer erhöhten Lichtempfindlichkeit, Juckreiz und Entzündungen im Augenbereich. Häufiges Reiben der Augen kann dementsprechend auch für rote Augenringe sorgen. Auch eine Bindehautentzündung kann im Rahmen einer Infektion auftreten. Messbar ist das an der Augentemperatur: Bei Corona-Patienten zeigen die Werte hier über 39 Grad.
Rote Augenringe loswerden: Was hilft?
Wer die roten Augenringe loswerden möchte, sollte in erster Linie die Ursache ergründen. Treten die Augenringe plötzlich auf und zeigen sich weitere ungewöhnliche Symptome wie Müdigkeit oder Konzentrationsschwäche, sollte man das beim nächsten Arztbesuch ansprechen. Ein Gespräch und eventuelle Untersuchungen können Grunderkrankungen der Nieren, Schilddrüse oder auch eine Corona-Infektion als Ursache bestimmen oder ausschließen. Gegebenenfalls wird dann eine Behandlung festgelegt, durch die auch die roten Augenringe verschwinden.
Sind Allergien oder Neurodermitis Auslöser der roten Augenringe, kann ein Besuch beim Hautarzt ratsam sein. Antihistaminika können die Symptome bei einer allergischen Reaktion lindern und so verhindern, dass durch Reibung oder Irritationen rote Augenringe entstehen. Neurodermitis bedarf in jedem Fall einer Behandlung durch einen Dermatologen bzw. eine Dermatologin. Therapien mit z.B. Kortison können hier den Juckreiz und die Beschwerden lindern. Zeigen sich neben den Augenringen auch allgemein gerötete Augen, liegt das vermutlich an Trockenheit.
Um die roten Augenringe loszuwerden, eignen sich in diesem Fall feuchtigkeitsspendende Augentropfen. Es hilft auch, den Tag über viel Wasser oder ungesüßten Tee zu trinken, um den Körper von innen mit der benötigten Feuchtigkeit zu versorgen. Um Schwellungen und Entzündungen der Augen zu reduzieren, eignen sich auch kühle Kompressen oder Hausmittel wie z.B. grüner Tee.