Seit Jahrhunderten kennen wir die heilende Wirkung verschiedener Pflanzen. Auch bei unseren Haustieren können wir einige dieser Hausmittel anwenden. Welche sich für welche Beschwerden eignen, wird im Folgenden erklärt.
Zum Tierarzt: Ja oder nein?
Jeder Tierarztbesuch kostet Geld. Manch ein Haustierbesitzer überlegt sich daher zweimal, ob der Gang zum Tierarzt wirklich sein muss. Hat das Tier nur ein wenig Durchfall, einen leichten Schnupfen oder einen Tag weniger gefressen als sonst, kann man zu Hause abwarten. Häufig erholen Hunde und Katzen sich schnell von alleine wieder und wir gehen schließlich auch nicht wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt. Hält der Zustand jedoch über mehrere Tage an oder verschlechtert sich, sollte man nicht länger warten. Stressfreier als die Fahrt in die Praxis ist ein mobiler Tierarzt. Er untersucht den Vierbeiner zu Hause und kann einschätzen, ob man doch noch in die Praxis sollte.
Wirksame Hausmittel
Zeigt das Tier nur leichte Beschwerden, kann man einige Hausmittel ausprobieren. Ihre Wirksamkeit ist nicht in allen Fällen erwiesen. Sollten sie nicht helfen, geht es Hund oder Katze dadurch zumindest nicht schlechter.
Verdauungsbeschwerden
Bei Übelkeit und Erbrechen bietet sich ein Fastentag an. Anschließend füttert man viele kleine Portionen über den Tag verteilt. So überfordert man den Magen nicht. Gekochte Karotten, Reis und Huhn sind leicht verdaulich. So eine Mahlzeit hilft gleichzeitig gegen Durchfall. Gekochte Haferflocken und ein geriebener Apfel sorgen ebenfalls für festeren Stuhl.
Erkältung
Leiden Hund oder Katze an Husten, bietet man ihnen Tee an. Salbeitee wirkt entzündungshemmend und kann, sofern das Tier das mitmacht, auch zum Inhalieren verwendet werden. Möchte der Vierbeiner den abgekühlten Tee nicht trinken, kann man ihn auch benutzen, um Trockenfutter darin einzuweichen.
Verletzungen
Freigängerkatzen kommen häufiger mit kleinen Verletzungen nach Hause. Ein Umschlag mit Ringelblumen oder Apfelessig wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und reinigt die Wunde. Bei Katzen sollte man aber darauf achten, dass sie den Ringelblumenumschlag nicht ablecken. Darin sind ätherische Öle enthalten, die Katzen nicht vertragen. Zur kurzen, äußerlichen Anwendung sind Ringelblumen aber auch bei ihnen geeignet.
Blasenentzündung
Kamillentee wirkt harntreibend und entzündungshemmend. Er sorgt dafür, dass die entzündete Blase gut durchgespült wird. Wird er pur nicht getrunken, kann man ihn auch verdünnt anbieten. Für Hunde eignet sich außerdem Cranberrysaft. Er enthält viel Vitamin C und stärkt die bei einer Blasenentzündung angegriffenen Schleimhautzellen.
Hautpilz
Ein Hautpilz ist ein lästiger Begleiter. Selbst bei medikamentöser Behandlung bleibt er oft über Wochen. Ein Hausmittel, welches die Heilung beschleunigen kann, ist Kurkuma. Das Gewürz mischt man mit Speiseöl, sodass eine Paste entsteht. Diese Paste trägt man auf den Pilz auf und spült nach einer halben Stunde alles wieder ab. Die Tiere, besonders Katzen, sollten die Paste nicht ablecken.
Parasiten
Kokosöl hat sich zu einer beliebten Alternative zu handelsüblichen Antiparasitika entwickelt. Das bei Raumtemperatur feste Öl wird in der Hand erwärmt, sodass es flüssig wird, und im Fell verteilt. Der Geruch und die im Öl enthaltene Laurinsäure hält Zecken und Flöhe ab. Als Nahrungsergänzungsmittel kann Kokosöl zusätzlich einen bestehenden Wurmbefall lindern.