Sie gehören für viele wohl zu den Schattenseiten des Sommers – Wespen. Die gelb-schwarzen Insekten fliegen wild durch die Luft, stören beim Essen im Außenbereich und machen manch einem auch Angst. So sieht man sich auch immer wieder damit konfrontiert, einige Wespen zu töten. Dabei stellt sich gleichzeitig die Frage, ob Wespen eigentlich auch etwas anderes können, als zu nerven. Sind Wespen also nützlich?
Sind Wespen fürs Ökosystem nützlich?
Dass die Biene nützlich ist, ist bereits bekannt. Dabei ist die Wespe aber ebenso ein sogenannte Hautflügler und übernimmt auch verschiedenste Aufgaben im Ökosystem. Welche das genau sind, hängt immer von der Wespenart ab. Alleine in Deutschland gibt es daher mehrere Hundert Arten der lästigen Insekten. Gemein haben die meisten Wespenarten jedoch, dass sie sich unter anderem von Obst und Pflanzensäften ernähren, wobei sie auch einen Teil bei der Bestäubung beitragen. Im weiteren Verlauf liegt es also nahe, dass Wespen am Weg zu einer reichen Ernte helfen. Dies gilt umso mehr für die Feigenernte.
Ohne Wespen keine Feigen
Hätten Sie gewusst, dass es ohne Wespen keine Feigen gäbe? Denn es sind erst die sogenannten Feigenwespen, welche für die Bestäubung sorgen. Dabei handelt es sich um das einzige Insekt, welches diese übernimmt. Da sich Echte Feigen auch nicht selbst befruchten können, sind sie somit auf die Wespe angewiesen. Dabei sorgt die Feigenwespe dafür, dass die Pollen der Bocksfeige zur Echten Feige transportiert werden. Im Anschluss bohrt sich die Wespe in die Feige und verendet dort. Aus diesem Grund wird immer wieder gesagt, dass Sie mit jeder Feige eigentlich auch eine Wespe verspeisen. Dies stimmt jedoch nur halb, denn es handelt sich lediglich um das Abbauprodukt.
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Deswegen sind sie nützlich
Sowohl im Sinne des kompletten Ökosystems als auch Ihres eigenen kleinen Gartens gibt es zwei Hauptgründe, weswegen Wespen nützlich sind. Wespen fressen Schädlinge: 3000 – bis zu so viele Kleininsekten, wie Fliegen, Mücken, Motten oder Spinnen verspeist eine Wespe am Tag. Dadurch helfen sie Ihnen dabei, Schädlinge auf natürliche Art und Weise zu bekämpfen. Dies kommt Ihnen insbesondere in der Landwirtschaft als auch in der eigenen Hobbygärtnerei zugute. So sind Wespen bei Förstern beliebt, da sie Baumschädlinge fressen. Die bekannten Schlupfwespen, welche gerne zur Bekämpfung von Motten im Heimbereich genutzt werden, sind allerdings keine Unterart der Echten Wespen.
Wespen sorgen für die Bestäubung von Pflanzen: Neben der Biene ist auch die Wespe für die Bestäubung zuständig. Ein paar Wespen in Ihrem Garten bringen somit keinen Schaden, sondern können viel mehr zu einer umfangreichen Ernte beitragen.
Wespen vs. Bienen: Wer ist nützlicher?
Nützlich sind beide Hautflügler. Tatsächlich sind sie nämlich auch nahe miteinander verwandt. Nichtsdestotrotz kann der Biene nicht die enorme Wichtigkeit für das ganze Ökosystem abgesprochen werden. Der größte Unterschied zwischen den beiden Hautflüglern liegt darin, dass Bienen Vegetarier sind, während die Wespe sowohl Fleisch als auch Pflanzen isst. In diesem Sinne ist die Biene weitaus mehr mit der Bestäubung beschäftigt. Durch das vorhandene Bienensterben auf der ganzen Welt können wiederum drastische Auswirkungen folgen.
So bestäuben sie rund 80 Prozent aller Nutzpflanzen. Gibt es keine Bienen mehr oder wird ihre Population immer geringer, wirkt sich dies direkt auf die weltweiten Ernteerträge aus. Obst würde beispielsweise zu einem Luxusgut werden und Honig wäre nicht mehr existent. Kurzum würde die Welt enorme Nahrungsengpässe erleben.
Diese Wichtigkeit kann der Wespe wiederum nicht zugesprochen werden. Sie kümmert sich die erste Lebensphase nämlich lediglich um das Bauen und Erhalten ihres Staats, wobei Insekten gefressen werden. In dieser Zeit wirken die Wespen meistens nicht bedrohlich. Auch am Esstisch bedienen sie sich hier weniger, wobei hin und wieder ein Stückchen Fleisch attraktiv wirkt.
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Erst gegen Ende des Sommers haben es die Wespen auf Zucker und somit auf die Blüten, Ihren Kuchen und Süßigkeiten abgesehen. In dieser Zeit sind sie für die Bestäubung nützlich. Gleichzeitig können die Wespen auch gerade im Spätsommer aggressiv wirken. Jetzt geht es darum, dass die Insekten ihre Energiereserven aufladen möchten. Nur so können die Jungköniginnen später auch den Winter überleben.
Was ist mit Hornissen?
Hornissen sind wohl noch gefürchteter als Wespen. So sind sie besonders groß, während ihnen lange Zeit auch Aggressivität und gar Giftigkeit nachgesagt wurden. Heute weiß man jedoch, dass ein Stich zwar schmerzt, aber nur für Allergiker wirklich gefährlich wirkt und die Hornissen ohnehin zu den ruhigsten Wespen gehören. Denn ja, auch Hornissen sind eine Unterart der gemeinen Wespe.
Gegenfrage: Sind die Insekten schädlich?
Während Wespen also sehr wohl einen Nutzen mitbringen, fragt sich nur noch, ob sie auch schädlich sind. Dabei ist die Antwort schlichtweg: Nein, nur nervig. Denn die Insekten stellen keine Gefahr für Ihren Garten dar. Auch gefährlich sind die Hautflügler nicht. Denn anders als oft angenommen, sind Wespen sogar weniger aggressiv als Bienen. Das wilde Herumfliegen im Spätsommer hat lediglich mit der verzweifelten Suche nach mehr Zucker zu tun.
Sollten Sie einmal von einer Wespe gestochen werden, ist dies ebenso nur bedingt gefährlich. In der Regel schwillt die Stelle nur an und schmerzt ein wenig. Anders sieht es nur aus, wenn Sie allergisch reagieren. In diesem Fall kann es wie bei allen Allergien zu schweren Beschwerden kommen. Das gilt umso mehr für Kinder. Andernfalls ist nur das Verschlucken einer Wespe mit folgendem Stich in die Speiseröhre ein Notfall.
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Sind Wespen nützlich oder müssen sie bekämpft werden?
Wie viele Wespen in einem Sommer herumschwirren, hat auch viel mit dem Klima zu tun. Sollten Sie in einem Jahr besonders viele der Insekten wahrnehmen, möchten Sie womöglich dagegen vorgehen. Dabei ist es jedoch wichtig, dass Sie die Wespen nicht unnötig töten. Dies sollte lediglich dann passieren, wenn andere Optionen unabdinglich sind. Stattdessen können Sie ein paar Tricks nutzen, um Wespen vom gemeinsamen Kaffeekränzchen oder dem Grillabend im Garten fernzuhalten.
Ein kleines Stückchen reifes Obst, welches Sie extra für die Insekten aufgestellt haben, lenkt diese ab. So lassen Sie die Tiere in Ruhe, während Sie Ihrem Essen nachgehen können. Anders sieht es bei einem Wespennest aus. Hängt dieses an Ihrem Haus, im Dachstuhl oder im Rollladenkasten, kontaktieren Sie am besten den Profi zur Umsiedelung des Nestes. Vermeidet Sie hingegen Maßnahmen in Eigenregie, um sich somit vor (vielen) Stichen zu schützen.